Engagement soziale Aspekte in der EU-Taxonomie
Im Berichtsjahr 2023 hat die KD-Bank sich u.a. an einem offenen Brief an die EU-Kommission für einen sozialen Investitionsrahmen in der Sustainable Finance Strategie der EU beteiligt.
Im Berichtsjahr 2023 hat die KD-Bank sich u.a. an einem offenen Brief an die EU-Kommission für einen sozialen Investitionsrahmen in der Sustainable Finance Strategie der EU beteiligt.
Die Finanzierung von bezahlbarem Wohnraum, Krankenhäusern, Pflegeheimen und Bildungsangeboten für spezielle Zielgruppen ist ungewiss. In der europäischen Regulierung zu nachhaltigen Investitionen kommen diese gesellschaftlich relevanten Aufgabenbereiche nicht vor. Die EU hat zwar einzelne ökologische Ziele in ihrer Nachhaltigkeitspolitik verankert. Doch konkrete Anreize durch einen Sozialen Investitionsrahmen stehen in Europa immer noch aus.
In einem offenen Schreiben an die EU-Kommission mahnt der Arbeitskreis Kirchlicher Investoren (AKI) zum Handeln und argumentiert: Bis 2030 müssen pro Jahr 100 bis 150 Milliarden Euro in soziale Leistungen fließen; auch das Umsetzen des Sorgfaltspflichtengesetzes benötigt jede Menge Kapital; nur so lassen sich die Menschenrechte über die gesamte Lieferkette jedes Unternehmens berücksichtigen; die geopolitischen Themen - Ukraine-Krieg und Flüchtlingsströme - erhöhen den Bedarf an sozialen Leistungen bzw. deren Finanzierung zusätzlich; demgegenüber sind immer mehr Anleger und Unternehmen bereit, in soziale Nachhaltigkeit zu investieren.
Der AKI, in dem auch die KD-Bank mitarbeitet, fordert von Brüssel aber nicht nur Definitionen und Regelungen für Investitionen in die soziale Nachhaltigkeit. Er zeigt auch Perspektiven auf, indem er verschiedene Gesetze und Verordnungen nennt, an die ein künftiger Sozialer Investitionsrahmen anknüpfen kann. So lasse sich vermeiden, das Rad der Grünen Taxonomie noch einmal neu oder über etliche Umwege zu erfinden.
Die KD-Bank schließt sich diesem konstruktiven Ansatz an und hat den Brief des AKI mit unterzeichnet - gemeinsam mit: European Association of Public Banks (EAPB), SGI Europe, CSR Europe, Bundesverband öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), Triodos Bank, Evangelische Bank, Bank für Kirche und Caritas, Bank für Sozialwirtschaft, Pax-Bank, GLS Bank und UmweltBank.
Ausgehend von den Ergebnissen einer repräsentativen Befragung der institutionellen Kunden hat die KD-Bank auf verschiedenen Ebenen Projekte gestartet, um aktiv für den Aufbau von Nachhaltigkeitsmanagementprozessen und den Einstieg von Kirche und Diakonie in eine standardisierte Nachhaltigkeitsberichterstattung zu werben:
Die Bank verfolgt dabei einen breiten Ansatz von der Strategie, über den Aufbau von Know-how bis hin zur Implementierung von Erfassungs- und Berichterstattungsprozessen. Als Bankgenossenschaft werden wir in unserer Kundschaft aktiv für die Beschleunigung des Transformationsprozesses und für eine bessere Darstellung des Beitrags von Kirche und Diakonie für eine nachhaltige Entwicklung bezogen auf die SDGs.
Ziel der Bank ist es, die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Kirche und Diakonie zu verbessern und damit einerseits valide Daten für die regulatorischen Vorgaben für Banken und die Berücksichtigung von ESG-Risiken bei der Kreditvergabe zu bekommen und andererseits Kirche und Diakonie dabei zu unterstützen, Ziele zu formulieren und die Transformation möglichst effizient und wirkungsvoll zu gestalten. Eine Ausrichtung der Berichterstattung an den SDGs kann den gesellschaftlichen Beitrag, den die evangelische Kirche und ihre Diakonie leisten, in den Kontext der Nachhaltigkeit stellen und so das Bild der evangelischen Kirche in der Öffentlichkeit in Zeit zunehmender Säkularisierung positiv beeinflussen.
Das Interesse der Kunden an den Aktivitäten sehr hoch ist und die Veranstaltungen sind regelmäßig gut besucht. Erste Kunden haben sich auf den Weg zum Aufbau von DNK Berichterstattungsprozessen gemacht und die Datenlage auf Seiten der Kunden verbessert sich Schritt für Schritt. Erste Erfahrungen aus einem neuen ESG-Fragebogen, den wir im Rahmen des von der KD-Bank eingeführten VR-ESG-RisikoScores bei der Vergabe von Krediten einholen, zeigen jedoch, dass Kirche und Diakonie weiterhin gegenüber berichterstattungspflichtigen Unternehmen der Privatwirtschaft Rückstände bei der Quantität und der Qualität ihrer Nachhaltigkeitsberichte haben und dass die Erfüllung die regulatorischen Vorgaben eine große Herausforderung darstellt.