Der wöchentliche Draußentag ist ein wesentliches Element im pädagogischen Konzept der „Draußenschule“ des Bildungszentrums Bleiberg-quelle in Velbert. Draußen – auf dem 140.000 Quadratmeter großen Gelände mit seinen unterschiedlichen Biotopen – wird der Unterrichtsstoff mit allen Sinnen erlebbar. Auch soziale Kompetenzen lassen sich dort erwerben und festigen, zudem christliche Werte vermitteln, wie Respekt vor der Schöpfung. Immer wieder raus – das ist auch an regulären Schultagen angesagt. An vielen Stellen bietet der Neubau einen direkten Zugang zum Außenbereich oder gibt den Blick in die Natur frei.
Viel Raum für das pädagogische Konzept
Über die letzten Jahrzehnte hat sich der Campus Bleibergquelle stetig verändert. Neue bedarfsorientierte Angebote kamen hinzu: Eine Kita neben dem Berufskolleg hat es schon mancher Schülerin ermöglicht, ihren Nachwuchs wohlbehütet in nächster Nähe zu wissen. 2020 ging es dann mit der Planung der Grundschule los. „Es war von Anfang an ein äußerst spannendes Projekt. Denn wir wollten nicht nur ein modernes Schulgebäude bauen, sondern unser besonderes pädagogisches Konzept baulich umsetzen“, sagt Markus Berg, Verwaltungsleiter und Geschäftsführer des Bildungszentrums Bleibergquelle.
Dass und wie das gelungen ist, sei ganz wesentlich auf die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit im Projektteam zurückzuführen – mit der KDBank als Finanzierungspartner, dem Büro Fette Architekten, der Otto Quast Fertigbau GmbH als Generalunternehmen, der Stadt Velbert und weiteren Partnern.
„Es hat sehr viel Spaß gemacht, gemeinsam etwas Sinnstiftendes zu schaffen. Aber wir mussten auch etliche Herausforderungen meistern“, so Berg. Anspruchsvoll gestaltete sich beispielsweise der Spagat zwischen Gestaltungswünschen und Kostenwirklichkeit. Glücklicherweise war das Objekt schon vor Beginn des Ukrainekrieges und den nachfolgenden Lieferengpässen und Kostensteigerungen weit gediehen. So konnte es bereits nach 15 Monaten Bauzeit im März 2023 fertiggestellt werden.
Lohnender Einsatz für mehr Energieeffizienz
Ursprünglich war das Gebäude noch energieeffizienter als die Anforderungen an den KfW-55-Standard geplant. Gründach und Wärmepumpe waren von Anfang an vorgesehen. Im Zusammenhang mit dem nachjustierten Ziel KfW-40-Standard wurden weitere Maßnahmen realisiert: eine Drei- statt Zweifachverglasung, eine stärkere Dämmung von Außenwänden und Dach, eine leistungsfähigere Steuerung der Haustechnik und Auslegung der Wärmepumpe.
Dieses Maßnahmenpaket wurde mit Fördermitteln aus dem Programm 463 in Höhe von 1,3 Millionen Euro honoriert. Der Zuschuss der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ermöglichte wiederum die Installation einer Photovoltaikanlage. Diese produziert inzwischen die Menge an Strom, die rechnerisch und durchschnittlich pro Jahr für den Betrieb der Wärmepumpe nötig ist.
Würdigung bei einem Vor-Ort-Termin
Eine kommunale oder regionale Förderung erhielt der insgesamt knapp 10 Millionen Euro teure Neubau nicht. Einer der Gründe: ausgeschöpfte Fördertöpfe. „Umso mehr freut es uns, dass wir gemeinsam mit der Bleibergquelle den BEG-Zuschuss einwerben konnten. Ein wichtiger Treiber war dabei, dass sich unser Kunde so ambitioniert für mehr Energieeffizienz engagiert hat“, sagt Felix Rübener, Betreuer KD-Bank, bei einem Vor-Ort-Termin im September.
„Das pädagogische Konzept der Schule hat uns von Anfang an überzeugt. Es ist beein-druckend, wie stimmig es umgesetzt wurde“, sagt Jörg Moltrecht, Vorstand KD-Bank, der sich vom Projektabschluss ebenfalls persönlich ein Bild machte. „Wir kannten vorher schon viele bauliche und technische Raffinessen. Unsere dadurch geweckten Erwartungen wurden aber letztlich noch einmal deutlich übertroffen“, würdigt auch Abteilungsdirektor Markus Ptok den mit einem Landespreis ausgezeichneten Neubau.