Damit die Kinder und Jugendlichen so umfangreich unterstützt werden können, arbeiten die für die verschiedenen Jugendhilfeangebote zuständigen Diakonie-Mitarbeitenden und die Hausleitung eng zusammen. „Die individuelle Betreuung ist natürlich sehr aufwendig. Aber wir sehen in ihr eine große Chance für die Zukunft der Kinder. Und auch für das Team hat sie einen hohen Reiz. Es ist so toll, bei den Kindern Fortschritte mitzuerleben“, so Einrichtungsleitung Carolin Blasi, und sie erzählt aus dem Alltag: von der Herausforderung, für jeden Schützling ein Hobby zu finden und es in den Wochenplan zu integrieren, von gemeinsamen Ausflügen und Festen und vom Anspruch, dass die Wohngruppe zu einer Art Familie zusammenwächst.
Raum für „mich“ – Raum für „uns“
Die Bereiche im Jugendhilfehaus sind nicht strikt voneinander getrennt. Es wurden gezielt Begegnungsmöglichkeiten geschaffen. Auch nach außen – insbesondere zum benachbarten evangelischen Kindergarten – wird Inklusion angestrebt. Familien und Freunde der Kinder im Jugendhilfehaus sind willkommen. Sobald der Rollrasen auf dem neuen Außengelände richtig eingewachsen ist, können sie sich um die Spielgeräte herum mit anderen Youngsters treffen.
Individuelle Förderung zum einen – Miteinander, Begegnung und Inklusion zum anderen: Für das Team der Diakonie gehört beides zusammen. Das wurde auch baulich berücksichtigt. Es gibt in allen Bereichen gemeinschaftlich genutzte Räume, aber auch solche, in die sich die Kinder und Jugendlichen zurückziehen oder in denen sie ein spezielles Förderangebot nutzen können. Der Außenbereich um die nahe Jesuskirche wurde – im Gegenzug zur Bebauung des Gemeindegartens – neu gestaltet, das Gemeindehaus als weiterer Ort der Begegnung renoviert.
Verantwortung für die nächste Generation
Neben sozialen spielten auch ökologische Aspekte eine wesentliche Rolle bei der Planung des Neubaus. Das Gebäude erfüllt die Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 55 (EnEV 2016), sodass die entsprechenden Fördermittel bewilligt wurden. Es wurde in Hybridbauweise – Stahlbeton und Brettsperrholz aus Fichte – erstellt. Für die Fassadenverkleidung wurde Lärchenholz verarbeitet. Auch im Innenausbau finden sich ökologisch zertifizierte Baumaterialien wieder. Ein Heizsystem bestehend aus Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Gastherme sowie einer Photovoltaikanlage auf dem Dach unterstützt den ökologisch ausgerichteten Ansatz der gesamten Gebäudeumsetzung.